Wie alles begann
Frauen für den Frieden in der Evangelischen Kirche von Westfalen / Gruppe Bochum und die Gräber ausländischer, vor allem sowjetischer, Kriegsopfer auf dem Bochumer Hauptfriedhof Freigrafendamm
Am 8. Mai 1985 anlässlich des 40. Jahrestages der Befreiung vom nationalsozialistischen Terrorregime begannen die Frauen für den Frieden zusammen mit anderen Friedens- und Initiativgruppen mit den symbolischen Pflanzaktionen an den Gräbern sowjetischer Kriegsopfer auf dem Friedhof Freigrafendamm. Es sind drei große Gräberfelder 19, 19a und 34, die sich damals in einem desolaten und verwilderten Zustand befanden. Die Grabreihen waren als solche nicht mehr erkennbar.
Die wichtigste Forderung von 1985 an die Stadt Bochum war, eine Städtepartnerschaft zwischen Bochum und Donezk als sichtbares Zeichen der Verständigung einzurichten, wie sie zwischen dem englischen Sheffield und dem sowjetisch-ukrainischen Donezk schon fast 30 Jahre bestand.
Ende 1989/Anfang 1990 machten sich die Frauen für den Frieden auf Spurensuche nach osteuropäischen Frauen, die während des Krieges zur Arbeit in Bochumer Betrieben, Haushalten und den verschiedensten Einrichtungen zwangsverpflichtet waren.
Die Nachforschungen der Friedensfrauen waren bei den Firmen nicht sonderlich erwünscht und blieben auch im Stadtarchiv leider erfolglos.
Anhand von Gräberlisten waren die Daten von 35 Zwangsarbeiterinnen ermittelt worden. 35 weiße Holzkreuze wurden nach der Mahnwache zum Friedhof Freigrafendamm gebracht und aufgestellt.
Zweimal jährlich bepflanzten Bochumer Bürgerinnen und Bürger die Gräber und trauerten dort gemeinsam mit allen Zwangsarbeitergruppen, die Bochum besuchten.