Spenden für krebskranken Jungen benötigt

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Spenden für krebskranken Jungen benötigt
Essen, 04.09.2010, Claudia Pospieszny

Essen. Krebs diagnostizierte man bereits im Alter von fünf Monaten bei Daniel Mukhortyh: Retinoblastome, Tumore, die im Auge wachsen. Nun steht die Familie vor einem Schuldenberg. Eine Rechnung über 3700 Euro für eine OP ist noch offen.

Essen. Krebs diagnostizierte man bereits im Alter von fünf Monaten bei Daniel Mukhortyh: Retinoblastome, Tumore, die im Auge wachsen. Nun steht die Familie vor einem Schuldenberg. Eine Rechnung über 3700 Euro für eine OP ist noch offen.

spenden_1Das eine Auge ist mit einem hautfarbenen Pflaster verklebt, das andere schaut wach einem roten Flitzer hinterher. Selbstvergessen lässt der vierjährige Daniel Mukhortyh Match-Box-Autos über einen Wohnzimmertisch sausen. Was um ihn herum gesprochen wird, der Junge aus der Ukraine versteht nur die Sätze, die seine Eltern der Dolmetscherin Svitlana Haller über sein Leben, seine Krankheit erzählen.


Als Daniel fünf Monate alt ist, bekommen seine Eltern die Diagnose: Retinoblastome, bösartige Tumore, die im Auge wachsen. Zu diesem Zeitpunkt war Daniel körperlich gut entwickelt. Nichts gab es, was auf eine derart schwerwiegende Erkrankung hätte schließen lassen. Einzig in seinen Augen zeigten sich Auffälligkeiten, bei bestimmtem Lichteinfall schimmerten die Pupillen weiß, ein leichtes Schielen war zu sehen.


?Die Diagnose war ein Schock?, sagen Natascha und Vitali Mukhortyh, ?die Ärzte in Odessa wollten sofort beide Augen entfernen.? Ihre Einwilligung zu dieser Operation gab das Ehepaar nicht. Stattdessen folgte eine Odyssee durch Krankenhäuser in der Ukraine ? bis die Eltern schließlich Ärzte fanden, die Daniel behandeln wollten. Eine erste Chemotherapie, eine zweite folgte. Doch die Tumore verschwanden nicht, sie entwickelten sich. ?Mittlerweile hat Daniel über 20 Chemotherapien über sich ergehen lassen.? Zu einer Operation, die das Auge retten sollte, kam Daniel 2009 nach Essen. Doch auch diese brachte nicht den ersehnten Erfolg für den Jungen. ?Also hat man Daniel jetzt, ein Jahr später, ein Auge entfernt?, übersetzt Svitlana Haller.


spenden_2So ist das Ehepaar erneut für einige Wochen im Haus der ?Essener Elterninitiative zur Unterstützung krebskranker Kinder? zu Gast. ?Alle vier bis fünf Wochen müssen wir zu Kontrolluntersuchungen hierher kommen?, sagt Natascha. Die Flüge für Mutter und Kind, die Kosten für das jetzt benötigte Glasauge und die Unterbringung, sie werden von der Elterninitiative übernommen.

 

OP-Kosten sind offen
Für die Verpflegung der Familie sammelten zwischenzeitlich Gert und Svitlana Haller bei Händlern auf dem Rüttenscheider Markt Obst und Gemüse. Die Hilfsbereitschaft sei riesig. Dennoch steht die Familie vor einem Schuldenberg. Eine Rechnung über 3700 Euro für die Operation zur Entfernung des rechten Auges ist noch offen. Ein Betrag, den die Elterninitiative aus ihrem begrenzten Budget nicht zur Verfügung stellen kann, den die Markthändler nicht tragen können. Finanzielle Sorgen, die schwer auf der Familie lasten. Zumal Vitali Mukhortyh keine Arbeit hat.


Wie es weiter geht? Das Ehepaar weiß es nicht. ?Auch hinter dem linken Auge befindet sich ein Tumor. Wie der sich entwickelt, bleibt abzuwarten?, sagt Svitlana Haller, ?vorerst müssen Daniel und seine Mutter auch weiterhin zu Kontrolluntersuchungen nach Essen kommen.?


Die Dolmetscherin ist erstaunt, wie rasch nach der Operation, der Entfernung des Auges, Daniel bereits wieder fröhlich spielt. Auf die Frage nach dem Pflaster habe der Vierjährige nur die Schultern gezuckt. Das Auge sei nicht mehr da. ?Mama hat mir erklärt, dass das OK ist. Wichtig ist, dass ich lebe.?

Nachsatz: Die Gesellschaft Bochum-Donezk e.V. bedankt sich im Namen der Eltern des kleinen Daniel sehr herzlich bei den Spendern. Es sind bereits über 14.000 EUR eingegangen, die ab sofort für die Behandlung des Kleinen zur Verfügung stehen. Spender, die eine Spendenbescheinigung wünschen, wenden sich bitte an rainer.classen@bochum-donezk.de

Quelle: derwesten.de

Autor: Claudia Pospieszny