logo ruhrnachr

Gegen Kriege

Viele Leute kommen zum Friedensgebet 

02.08.2014 - BOCHUM Angesichts der zahlreichen bewaffneten Konflikte und Kriege, die derzeit in der Welt vorherrschen, stockt auch Bochum der Atem. Vollkommen tatenlos zusehen wollen die Gemeinden allerdings nicht, und so riefen der evangelische Kirchenkreis und die katholische Stadtkirche Bochum und Wattenscheid zum Friedensgebet auf. 

20140802-ruhrnachrichten-friedensgebet

Der Andrang war groß. Die 40 vorbereiteten Liedblätter waren bald vergriffen, die Pauluskirche gut gefüllt. Der Drang, wenigstens irgendetwas zu tun, ist bei der Bevölkerung also durchaus vorhanden.

?Wir glauben an die Kraft des Gebets?, so Lothar Gräfingholt von der katholischen Stadtkirche. Andere demonstrierten, man selbst bete eben.

Aktuelle und vergangene Kriege

Thema sollten an diesem Tag nicht nur die aktuellen Kriege sein, wenngleich diese doch den zentralen Punkt des Friedensgebets darstellten, sondern auch das Gedenken an den ersten Weltkrieg vor einem Jahrhundert.

?Es ist wichtig, immer wieder aufzuzeigen, wie schrecklich Kriege sind?, sagte Gräfingholt. Der Erste Weltkrieg nimmt dabei eine besondere Position ein: ?Ich hatte den Ersten Weltkrieg ehrlich gesagt lange Zeit gar nicht wirklich in meinem Kopf. Das kam erst dieses Jahr durch die zahlreichen Veranstaltungen anlässlich der 100. Jährung des Beginns des Weltkriegs?, so der Katholikenratsvorsitzende.

Kooperationen

Für die Opfer des ersten Weltkrieges wurde beim Friedensgebet eine Schweigeminute eingelegt. Fürbitten und Gebete sollten die aktuellen Auseinandersetzungen religiös kommentieren. Ein Brief aus Donezk hatte dabei ebenso Platz wie zahlreiche Worte Papst Franziskus? zu den Unruhen der Welt.

Bei einem, sehr erfolgreichen, Friedensgebet soll es dabei allerdings nicht bleiben. Man wolle in Zukunft auch wieder Kooperationen mit der muslimischen und jüdischen Gemeinde schaffen, erklärt Gräfingholt. Bereits früher habe es solche gemeinsamen Aktionen gegeben, diese seien durch personelle Wechsel dann allerdings nicht mehr zustande gekommen.

Nach dem Andrang bei diesem ersten Versuch, mit Gebet gegen Gewalt vorzugehen, scheint der Plan, eine solche Aktion wieder halbjährlich stattfinden zu lassen, allerdings nicht utopisch. 

Autor: Benjamin Hahn